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  Claus Matthias Behm
schreibt:
 

Sehr geehrter Herr Biedermann!

Ich bin sehr beeindruckt und betroffen von den Informationen,die ich durch Ihre Nachforschungen und die Presseveröffentlichungen bekommen habe. Ich selber bin langjähriger Bewohner der Sächsischenstr.6,dem Haus,in dem Ihre Großmutter Judith Sänger gewohnt und schließlich so tragisch Ihrem Leben ein Ende bereitete. Es war mir schon immer klar,daß in den Seitenstraßen des Kurfürstendamms vor dem Krieg viele Juden gewohnt haben.Durch die Progrome und Vertreibung der Juden durch die Nationalsozialisten mußten sich deshalb hier furchtbare Schicksale abgespielt haben.Also genau in meinem nähesten Umfeld.Dies war bisher nur eine verschwommene Ahnung.Durch die Lage der Fakten ergibt sich nun ein genaues Bild.Erschütternd dabei ist die Tatsache,daß Ihre Großmutter gleich zweimal im Leben hart abgestraft wurde.Als Jüdin in Deutschland zu der damaligen Zeit verstieß sie durch die Heirat eines `Nichtjuden`gegen die Ethik-und Moralvorstellungen Ihrer Familie und der jüdischen Gesellschaft.Sie wurde deshalb enterbt, verstoßen und totgeschwiegen.Als behütetes Kind,in den besten Kreisen aufgewachsen,war sie am Schluß in einer kleinen Hinterhauswohnung ansässig.Während Ihre Geschwister noch auswandern konnten und so den Häschern der Gestapo entkamen,sah sie wohl keinen Ausweg mehr und wählte 1941 den Freitod.Sie war also nicht nur von der eigenen Familie verstoßen,sondern auch von der Gesellschaft. Als Bewohner der Sächsischenstr.6,des Hauses,in dem Ihre Großmutter lebte und dann so tragisch starb,befürworte ich sehr das Einsätzen eines Stolpersteines.Dies ist ein sehr sinnvolles Projekt,das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Verfolgten im Nationalsozialismus lebendig erhält und so schon häufig im näheren Umfeld anzutreffen ist. Ich begrüße sehr Ihre Vorhaben und möchte Ihnen mein absolutes Wohlwollen und meine Anerkennung aussprechen.
Mit freundlichen Grüßen

Ihr Claus Matthias Behm

 

 
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